Nachdem das Parlament am Dienstag Francisco Sagasti als neuen Übergangspräsidenten gewählt hat, hat sich die Lage in Peru etwas beruhigt. Nach der Absetzung von Martín Vizcarra und der nur fünftätigen Amtszeit von Manuel Merino hatte das Land innerhalb einer Woche drei Staatspräsidenten. Die Proteste gehen allerdings weiter, denn die Bevölkerung – längst nicht mehr nur Jugendliche – fordern eine grundsätzliche Neustrukturierung des Landes. Die Forderung nach einer neuen Verfassung wird untermauert von der Forderung nach einem neuen Parlament, einer neuen Parteienlandschaft und vor allem einem Ende der Korruption. An der Kundgebung von letztem Sonntag wurde deutlich, wie empört die Menschen hier in Puno – genauso wie auch an vielen anderen Orten – sind. Dies hängt auch mit der blutigen Geschichte des Landes zusammen. Die Erinnerungen an den bewaffneten Konflikt von 1980 bis ins Jahr 2000 mit 70’000 Toten sind vor allem bei der indigenen Bevölkerung schmerzhaft präsent – drei Viertel der Toten waren Quechuas.
Fotos und das Statement einer jugendlichen Demonstrantin finden sich im Blogbeitrag vom 16. November; mehr Videointerviews gibt es hier: